Praxis-Info


Was ist eine PAVK?

Die peripher arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Gefässkrankheit, die zu Durchblutungsstörungen der Beine führt. Im Volksmund spricht man bisweilen vom „Raucherbein“. Oft macht sich die Erkrankung im Anfangsstadium nicht bemerkbar und kommt es erst nach Jahren zu den typischen Beschwerden: Schmerzen beim Gehen in Waden oder Oberschenkeln, die nach kurzem Stillstehen wieder vergehen. Wegen des nötigen Stillstehens wird die „PAVK“ auch „Schaufensterkrankheit“ genannt.

Besonders gefährdet sind Raucher und Diabetiker, aber auch erhöhte Blutdruckwerte oder Blutfette fördern diese arterielle Gefässerkrankung, die nie ausschliesslich die Beine betrifft, sondern auch Herz- und Hirndurchblutung beeinträchtigen kann.

Untersucht wird klinisch mit dem sogenannten „ABI“-Test, mit welchem der Blutdruck an Bein- und Armgefässen als Quotient erfasst und gewertet wird. Der Quotient, der sogenannte Knöchel-Arm-Index oder „Ankle-Brachial-Index“ (ABI) ist ein gutes Mass für den Schweregrad der Gefässveränderung. Liegt der Wert unter 0,9, ist also der Blutdruck am Knöchel tiefer als derjenige am Oberarm, ist dies ein Hinweis für das Vorliegen einer PAVK, auch wenn noch keine Symptome bestehen.

Um die Arterien direkt einzusehen, wird der Gefässspezialist eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Damit können Arterienverengungen oder –verschlüsse lokalisiert und qualifiziert werden.

Therapeutisch kann man verstopfte Blutgefässe mit einem Kathetereingriff (Ballon-Dilatation und eventuell Stent-Einlage) wieder eröffnen respektive aufweiten.

Die schmerzfreie Gehstrecke kann bisweilen auch durch regelmässiges Gehtraining verlängert werden; so werden Nebenkreisläufe ausgebildet.

Entscheidend ist der Einsatz eines Thrombozytenaggregationshemmers wie z.B Aspirin cardio. Zusätzlich gilt es Bluthochdruck, Zucker und Cholesterinwerte zu normalisieren, was medikamentös meist gut gelingt.


Krampfadern (Varizen)

Bereits in der Antike wurden Krampfadern beschrieben.
Im Alter von unter 25-jährigen haben ca. 20%, mit 70 Jahren ca. 70% der Bevölkerung Varizen.
Es handelt sich um erweiterte, geschlängelt verlaufende Venen.

Es gibt verschiedene Varizen Typen:

  • Nebenast- und Stammvarizen
  • Retikuläre Varizen
  • Besenreiser Varizen

Die Ursache der Krampfadern ist nicht eindeutig.
Man weiss von begünstigenden Faktoren:

  • Genetik, Vererbung
  • Anzahl Schwangerschaften, allenfalls Hormone
  • Langes Stehen, immobiles Sitzen
  • Sekundär nach Thrombosen

Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von kosmetischer Störung über schmerzhaftes Schweregefühl, brennenden Schmerzen bis zu starken Beinschwellungen und Hautveränderungen. Selten kann als Spätfolge sogar ein "offenes Bein" (=Ulcus) auftreten.

Vor einer Behandlung von Krampfadern soll das venöse System mit Ultraschall (Duplex-Sonographie) genau untersucht und so das richtige Therapiekonzept erstellt werden. Wichtig ist dabei die Lokalisation von nicht dicht schliessenden Venenklappen im oberflächlichen und allenfalls auch tiefen Venensystem.

Therapeutisch bieten sich folgende Möglichkeiten:

  • Lasertherapie (endovenöses Verfahren)
  • Operation (Crossektomie und Phlebektomien)
  • Sklerotherapie ("Verödungstherapie")

Bezüglich Operation arbeiten wir mit namhaften Kliniken und Privatpraxen zusammen.

Endovenöse Lasertherapie und Verödungen (Sklerotherapien) werden mit langjähriger Ausbildung und Erfahrung in unserer Praxis durchgeführt.

Wir verwenden modernste Lasermethoden und für die Sklerotherapie mit grossem Erfolg mehrheitlich die "Schaummethode" mit Polidocanol-Mousse in verschiedenen Konzentrationen.

Beides sind wenig schmerzhafte Methoden, die zwar mehrere oberflächliche Einstiche mit ganz feinen Nadeln und konsequentes Tragen von Kompressionsstrümpfen während ca. 3 Wochen erfordern, dann aber bleibend gute Resultate liefern.

An der Grunderkrankung, der sogenannten "Venenwandschwäche" ändert allerdings keine aller bekannten Therapiemethoden etwas-... hier ist weitere Forschung gefragt.


Die koronare Herzkrankheit

Die koronare Herzkrankheit (KHK) zählt zu den häufigsten Erkrankungen in der Herz-Kreislauf-Medizin.  Sie bezeichnet eine Verengung oder einen Verschluss der Herzkranzgefässe, wodurch Teile des Herzens zu wenig oder gar kein Blut erhalten.  Je nach Schweregrad der Verengung machen sich Beschwerden bemerkbar. Meist handelt es sich um eine stabile Angina pectoris, also Schmerzen, Brennen oder Engegefühl hinter dem Brustbein, die bei Belastung auftreten. Der Verschluss eines Herzkranzgefässes führt zu einem Herzinfarkt oder seltener gar zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Auch Herzrhythmusstörungen oder eine Herzinsufffizienz können die Folgen einer KHK sein.
Das Risiko im Leben an einer KHK zu erkranken, beträgt hierzulande für Männer 23%, für Frauen 18%. Sie ist auch die häufigste Todesursache.

Wer ist von einer KHK betroffen?

Die KHK ist grösstenteils Folge des Alterns und oftmals einer familiären Veranlagung.  Entscheidend ist aber auch unser Lebensstil: Rauchen, einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, Uebergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Bluthochdruck und Stress erhöhen das Risiko stark.

Wie wird eine KHK diagnostiziert?

Falls eine KHK vermutet wird, sind folgende Abklärungen möglich:
Nicht-invasive Untersuchungen: EKG, Belastungs-EKG, Myokard-Perfusions-szintigraphie, Magnetresonanz-Tomografie (MRI), Computertomographie (CT)
Invasive Untersuchung: Koronarangiographie.

Wie behandelt man eine KHK?

  • Lebensstiländerungen: Die besten Medikamente und Eingriffe werden langfristig kein gutes Resultat bringen, wenn die Risikofaktoren nicht beseitigt oder behandelt werden.
  • Medikamentöse Behandlung: Medikamente helfen die Beschwerden bei einer KHK zu lindern, die Leistungsfähigkeit des Herzens zu verbessern und einem Herzinfarkt vorzubeugen. Die Risikofaktoren Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Blutzucker sollten kontrolliert sein und werden gegebenenfalls medikamentös behandelt.
  • Eingriffe:  Ob Eingriffe nötig sind, entscheidet vor allem der Schweregrad der Minderdurchblutung. Der am häufigsten durchgeführte Eingriff ist die Koronarangioplastie, auch Ballondilatation genannt. Das verengte Herzkranzgefäss wird mittels eines Ballons auf einem Herzkatheter aufgedehnt, danach wird meist ein Stent eingesetzt. Ein anderer möglicher Eingriff ist eine Bypass-Operation.

(Schweizerische Herzstiftung)


Herzinsuffizienz

Bei einer Herzinsuffizienz vermag das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Kreislauf zu pumpen. Dies beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft. Eine gute Behandlung und ein herzgesunder Lebensstil können das Fortscheiten der Krankheit bremsen und die Beschwerden mindern.

Was führt zu einer Herzinsuffizienz?

Die Herzinsuffizienz ist in den meisten Fällen eine Folge anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufige Ursachen sind ein langjähriger Bluthochdruck, eine koronare Herzkrankheit oder ein bereits durchgemachter Herzinfarkt. In selteneren Fällen führt Folgendes zu einer Herzinsuffizienz: Herzklappenfehler, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Herzmuskelerkrankung oder-entzündung, angeborene Herzfehler oder Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel eine langjährige Zuckererkrankung (Diabetes).

Wie bemerkt man eine Herzinsuffizienz?

Die Symptome einer Herzinsuffizienz sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Zu Beginn der Krankheit treten die Beschwerden nur bei grosser körperlicher Belastung auf. In fortgeschrittenem Stadium machen sie sich aber auch in Ruhe bemerkbar. Typische Beschwerden sind:

  • Ermüdung und Erschöpfung, zunächt bei grösserer körperlicher Anstrengung, später auch bei Verrichtungen im Alltag.
  • Atemnot, zunächt bei grösserer körperlicher Anstrengung, später auch bei Ruhe oder nachts im Bett.
  • Wassereinlagerungen in den Beinen, Knöcheln und Füssen, Typischerweise schwellen Beine und Füsse an. Wasser kann sich auch im Bauchraum einlagern. Durch die Wassereinlagerungen steigt das Gewicht plötzlich an. Nächtlicher Harndrang ist ebenfalls eine Folge davon.

Wie wird eine Herzinsuffizienz diagnostiziert?

Deuten die Beschwerden auf eine Herzinsuffizienz hin, ist eine genaue Abklärung notwendig. Der Arzt wird Herz und Lunge abhören, Blutdruck Puls und Körpergewicht kontrollieren und den Körper auf Schwellungen untersuchen. Weitere Untersuchungsmethoden beinhalten unter anderem: EKG, Herzultraschalluntersuchung, Blutuntersuchungen, Koronarangiografie (Herzkatheter-Untersuchung), Magnetresonanz-Tomografie (MRI)

Wie behandelt man eine Herzinsuffizienz?

Behandlungsziel ist, die Beschwerden zu mindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen. Eine gute Behandlung verringert das Risiko einer plötzlichen Verschlechterung , die oft lebensbedrohlich ist und eine Spitaleinweisung nötig macht. Meistens werden verschiedene Medikamente kombiniert, zu Beginn oft in niedriger Dosis und danach gesteigert. Ganz wichtig ist dabei, dass alle Medikamente genau nach Vorschrift eingenommen werden.

Was kann der Patient oder die Patientin zur Behandlung beitragen?

  • Die Selbstkontrolle der Medikamente, Wasser- und Salzaufnahme, des Blutdrucks sowie des Gewichts verbessert die Lebensqualität und schützt vor Notfällen.
  • Die rasche Reaktion auf Alarmzeichen einer plötzlichen Verschlechterung kann Komplikationen und Spitalaufenthalte verhindern.
  • Der gesunde Lebensstil verbessert die Lebensqualität. Zu einem gesunden Leben gehören: Rauchstopp, ausgeglichene Ernährung, Uebergewicht vermeiden, genügend Bewegung und kein dauerhafter Stress.

Wie bemerkt man eine plötzliche Verschlechterung?

Folgende Alarmzeichen weisen auf eine Verschlechterung hin:

  • Starke Gewichtszunahme von über 2 Kilo innert 3 Tagen.
  • Plötzlich mehr Mühe mit dem Atmen, auch liegend in der Nacht. Nachts verstärkter Harndrang.
  • Füsse, Beine oder Bauch sind plötzlich stark angeschwollen.
  • Schwindel.
  • Plötzlich schneller oder unregelmässiger Herzschlag.

(Schweizerische Herzstiftung)


Bluthochdruck

Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein Hauptrisikofaktor für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hirnschlag, Angina pectoris, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz, PAVK, aber auch für Nierenversagen und Sehstörungen.

Formen

Bei Bluthochdruck ist der Druck, der auf die Arterienwände ausgeübt wird, zu hoch. Dadurch werden die Arterien geschädigt und die Organe überlastet. Bei neun von zehn Betroffenen findet man keine Ursache für den erhöhten Blutdruck. Man spricht in diesem Fall von „essenzieller Hypertonie“. Verschieden Faktoren erhöhen das Risiko für Bluthochdruck. Dazu gehören neben dem Alter, dem Geschlecht und erblicher Veranlagung auch Uebergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel und Stress. Bluthochdruck liegt vor, wenn der Blutdruck bei mindestens drei Messungen innerhalb weniger Wochen 140/90mmhg oder mehr beträgt.

Blutdruckwerte (Erwachsene übe 18 Jahre)

  Oberer (systolischer)
Wert in mmHg
Unterer (diastolischer)
Wert in mmHg
Normaler Blutdruck Unter 140 und unter 90
Leichter Bluthochdruck 140-159 und/oder 90-99
Mässiger Bluthochdruck 160-179 und/oder 100-109
Schwerer Bluthochdruck Ab 180 und/oder ab 110

Symptome

Bluthochdruck ist im Normalfall nicht spürbar. Nur in seltenen Fällen, wenn der Blutdruck sehr stark erhöht ist, können Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Ohrensausen auftreten.

Behandlung

Wird der Bluthochdruck durch eine Krankheit verursacht (sekundäre Hypertonie), wird diese behandelt und dadurch der Blutdruck gesenkt. Bei der essenziellen Hypertonie besteht die Behandlung aus Lebensstiländerungen und Medikamenten.

(Schweizerische Herzstiftung)